Bezeichnung | Inhalt | Bezeichnung | Inhalt |
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Name: | 15/0362 | ||
Aktenzeichen: | 40 OGS Q | ||
Art: | Mitteilungsvorlage | ||
Datum: | 01.10.2014 | ||
Betreff: | Offene Ganztagsschulen im Primarbereich: Auswertung der Sachberichte über außerunterrichtliche Angebote im Schuljahr 2012/2013 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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![]() | Mitteilungsvorlage 301 KB |
Die nachfolgende Information wird zur Kenntnis genommen:
Ergebnisse der Auswertungen der Sachberichte
„Offene Ganztagsgrundschule“ für das Schuljahr 2012/2013
Im Jahr 2011 wurden
die Kooperationsverträge OGS und die „Remscheider Qualitätsstandards der Offenen
Ganztagsgrundschule“ in einem gemeinsamen Verfahren mit allen Beteiligten
modifiziert und mit verabschiedet und politisch legitimiert.
Im Rahmen der
jährlich zu erstellenden Verwendungsnachweise, wird im darin enthaltenen
Sachbericht jeder OGS die pädagogische Praxis dargestellt und in dieser Form
die Umsetzung der Remscheider Qualitätsstandards abgebildet. Dieser Sachbericht
wird jeweils in gemeinsamer Verantwortung des jeweiligen Trägers und der Schule
erstellt.
Die nachfolgende
Zusammenfassung ist die Bündelung aller Qualitätsberichte und stellt in
umfangreicher Form die OGS- Arbeit im Schuljahr 2012/ 2013 in Remscheid dar.
Die Ergebnisse
wurden zunächst im „Treffen der Maßnahmeträger OGS“ und im „Qualitätszirkel
OGS“ präsentiert und diskutiert. Die Schulen und OGS-Träger haben das Ergebnis
der Auswertung als individuelle Rückmeldung erhalten.
Im Schuljahr 2012/
2013 wurden insgesamt 2.253 Kinder in OGS betreut. Dies waren insgesamt 14 mehr
als im Schuljahr davor. Davon besuchten 627 Kinder die erste Klasse, 647 Kinder
die 2. Klasse, 532 Kinder die Klasse 3 und 447 Kinder die 4. Klasse.
Der prozentuale
Anteil der OGS Schülerinnen und Schüler, lag im Verhältnis zur
Gesamtschülerzahl im Primarbereich bei 54 %. Auch wenn bei der Gesamtzahl der
OGS Kinder die Veränderung relativ gering war, so stieg der prozentuale Anteil
in Relation zur Gesamtschülerzahl weiter an.
Insgesamt
betrachtet war der prozentuale Anteil von Kindern an Förderschulen, welche die
OGS besuchten (Ø 39 %) geringer als an Grundschulen (Ø 54,8 %). Die Quote an
Grundschulen reichte von 35 % (OGS Daniel Schürmann) bis zu 82 % (OGS Struck)
Der Anteil der
Jungen lag bei 51 % und der Anteil der Mädchen bei 49 %. Insgesamt wiesen 47 %
der Kinder einen Migrationshintergrund auf.
Insgesamt besuchten
156 Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf die OGS. Davon
entfielen 42 % der Kinder auf die OGS in Förderschulen, die anderen 58 % wurden
in den OGS der Grundschulen betreut. Der
im Schuljahr weiter festzustellende Zuwachs von Kindern mit sonderpädagogischem
Förderbedarf [1] ging ausschließlich auf die weiter
zunehmende Anzahl in Grundschulen mit GU zurück. Der Anteil der Schüler in
Förderschulen war im Schuljahr 2012/ 13 nahezu unverändert gegenüber dem
Vorjahr. Ein Drittel dieser Kinder besuchte die Klassen 5 und 6.
41 Kindern konnte
wegen Kapazitätsauslastung kein Betreuungsplatz zur Verfügung gestellt werden.
Einige Eltern orientierten sich auf das Betreuungsangebot“ 8-13 Uhr“ um. In
welcher Anzahl von Fällen das vorkam, wird aus den Sachberichten nicht
deutlich.
Die OGS nahm an
folgenden Gremien/ Gesprächskreisen teil:
a) Lehrerkonferenzen
b) Konzeptionsgespräche
c) Entwicklungsgesprächen über Kinder sowie
Gemeinsam geführte Elterngespräche
d) Gemeinsame Fortbildungen (OGS/
Schule) (bis auf in 2 OGS)
e) Der pädagogische Tag wurde in 12 Schulen gemeinsam mit der OGS
durchgeführt.
Die Durchführung
gemeinsamer Fortbildungen und insbesondere pädagogischer Tage ist nur mit
großem Aufwand zu realisieren, da die Betreuung der Kinder sichergestellt
werden muss und die zeitlichen Ressourcen dafür oftmals nicht ausreichend sind.
Die Berechnung der Lehrerstunden erfolgt jährlich im
Rahmen der Betriebskostenermittlung/-beantragung auf der Grundlage der von der
Schule gemeldeten Kinderzahl. Je Gruppe a 25 Kinder werden 0,2
Lehrerstellenanteile vom Land bewilligt, wovon 50 % kapitalisiert wird und 50 %
als Stellenanteile der OGS zur Verfügung steht.
Anhand der Angaben
aus den Sachberichten wurden 262,5 Lehrerstunden je Woche in der OGS erteilt.
Dies waren gegenüber den Rückmeldungen aus dem letzten Jahr 37,5 Stunden mehr.
Insgesamt hat in den letzten beiden Schuljahren in der Summe der Anteil der erbrachten
Lehrerstunden um über 80 Stunden
zugenommen.
Kam es in den
vergangenen Jahren noch vor, dass aus den unterschiedlichsten Gründen keine
Lehrerstunden in der OGS erbracht wurden, so ist das im Schuljahr 2012/ 2013
gar nicht mehr vorgekommen. An der Mehrheit der Schulstandorte wurden sämtliche
Lehrerstunden in vollem Umfang in der OGS erbracht.
Beim Ausfall von
Lehrerstunden in den OGS wurde von einigen OGS nach wie vor angemerkt, dass
dieser nicht immer adäquat ausgeglichen/ aufgefangen wurde. Aber auch in diesem
Bereich fand eine positive Entwicklung statt.
Die Notwendigkeit und der Bedarf an einer weiteren Intensivierung der
Zusammenarbeit und inhaltlichen Verknüpfung zwischen Schule und dem Jugendhilfepartner
werden an allen Standorten gesehen. Die dafür erforderlichen zeitlichen
Ressourcen sind in dem bestehenden System jedoch nur in Ansätzen vorhanden und
schränken die Möglichkeiten ein.
Trotz dieses Umstandes wird bis auf ganz wenige Ausnahmen und Teilbereiche,
die Zusammenarbeit zwischen Schule und OGS als positiv und konstruktiv
eingeschätzt. Die Zusammenarbeit und das gemeinsame Auftreten, sowie das
Verständnis eine Einheit darzustellen, entwickeln sich stetig weiter.
Insgesamt
betrachtet lassen sich für diesen Qualitätsaspekt anhand der Entwicklungen in
den Vorjahren stabile Strukturen feststellen. Die OGS‘ en sind in den Bezirken
verankert und kooperieren mit verschiedenen Partnern. Hierbei haben sich
vornehmlich Partnerschaften zwischen den Institutionen im direkten Umfeld der
Schule entwickelt.
Je nach Möglichkeiten im Umfeld der Schule, wurden
unterschiedliche Aktionen mit den Kindern durchgeführt. Dies erwies sich
allerdings in den Innenstadtbereichen, mit keinem direkten Zugang zu freien
Spielflächen, als besonders schwierig.
Im normalen
Tagesbetrieb kam erschwerend der Zeitfaktor hinzu. Deshalb wurden solche
Aktionen eher in der Ferienbetreuung durchgeführt.
In den OGS an
Standorten, die in Bezirken mit besonderen sozialen Belastungsfaktoren liegen,
wurde ein besonderer Bedarf gesehen spezielle Angebote zu unterbreiten, um den
Kindern wichtige Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten zu eröffnen.
Die Situationen in
den Gruppen und die Bedarfe der Kinder machten eine intensivere Vorbereitung
von Aktionen, sowie einen verstärkten Personaleinsatz zur Kleingruppenbildung
erforderlich.
Sie stellten
darüber hinaus auch besondere Anforderungen an die räumlich/ pädagogische
Gestaltung von Schule, damit die Kinder hier auch eine abwechslungsreiche
Lernumgebung vorfinden konnten.
Die OGS erscheinen als Partner im Bezirk zunehmend verankert und positiv
vernetzt. Die bestehende zeitliche Struktur des Ganztags mit einem fest
strukturierten Ablauf stellt jedoch eine natürliche Grenze bei einem Schulleben
im Stadtteil dar.
Die in den OGS
angebotenen Betreuungszeiten erstreckten sich im Allgemeinen gemäß den
vertraglichen Bedingungen von 07.00 bis 08.00 Uhr und dann von Ende der vierten
Stunde (11.30 Uhr) bis 16.00 Uhr. Entsprechend dem von Eltern angemeldeten
Bedarf wurde an 16 Schulen eine Betreuungszeit bis 17.00 Uhr und an drei
Schulen bis 16.30 Uhr angeboten.
Der Bedarf an einer
Frühbetreuung vor Unterrichtsbeginn wurde von vielen OGS als besonders hoch
angegeben. Die Frühbetreuung ist eine wichtige Anlaufstelle an den Schulen, und
sie leistet einen wichtigen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familien und
Beruf.
An den Standorten,
die keine Spätbetreuung angeboten haben, wurde auch kein Bedarf angemeldet. Die
Zahlen der Kinder, welche die OGS nach 16.00 Uhr besuchten, waren sehr
unterschiedlich.
In der Regel stehen
die verlängerten Öffnungszeiten nur den Kindern zur Verfügung, deren Eltern
berufstätig sind. Aus diesem Grund variieren die Zahlen auch zwischen den
Standorten.
Auch wenn die
Betreuungszeiten als bedarfsgerecht empfunden werden, wird von Eltern immer
wieder der Wunsch nach einer weiteren flexibleren Ausübung und Ausweitung
geäußert.
An einzelnen
Schulen gab es nach wie vor noch eine regelmäßige Betreuung durch die OGS im
Schulvormittag. Diese zusätzlichen Betreuungszeiten wurden durch die gewährte
Betreuungspauschale nicht abgedeckt und stellten eine Belastung der OGS bei den
ohnehin engen personellen Ressourcen an den Standorten dar.
An
unterrichtsfreien Tagen bot die OGS nach wie vor zuverlässig ein
Betreuungsangebot an. Hinzu kamen noch Betreuungsangebote in den Ferien in
vertraglich vorgesehener Form. Oftmals wurde von den Erziehungsberechtigten im
Vorfeld ein Betreuungsbedarf angemeldet, der dann jedoch nicht unbedingt in
Anspruch genommen wurde. Dies führte in der Vergangenheit immer dazu, dass ein
hoher Personalaufwand betrieben wurde.
Die Entwicklung
sollte dahingehend beschritten werden, eine größere Verbindlichkeit bei der
Anmeldung und dem anschließenden Besuch dieser Tage zu erreichen.
Die Betreuungszeiten entsprechen dem angemeldeten Bedarf und konnten an
vielen Standorten durch erhöhte Zuwendungen bis 17.00 Uhr ausgeweitet werden.
Bei der Abdeckung des ganztägigen Betreuungsangebotes gemeinsam durch Schule
und OGS gibt es an einzelnen Standorten noch Entwicklungsbedarf.
Die Auswahl der in den
OGS angebotenen Arbeitsgemeinschaften (AG) richtete sich im Wesentlichen nach
den vor Ort ermittelten Bedarfen, nach den Wünschen und Vorstellungen der
Kinder und nach den Möglichkeiten der MitarbeiterInnen. Der größte Teil der AG
wurde durch die OGS Mitarbeiter selber angeboten.
Einzelne OGS führen
eine Evaluation/ Befragung der Kinder durch und planen auf der Grundlage dieser
Bewertungen das Angebot im neuen Schuljahr.
Die
Arbeitsgemeinschaften stellen einen wichtigen Bestandteil der OGS Arbeit dar.
In ihnen kann in offener Form auf die Wünsche und Bedarfe der Kinder
eingegangen werden und sie bieten Raum, Kindern Erfahrungen über die regulären
Angebote hinaus zu ermöglichen.
Laut den
Sachberichten wurden in den OGS im Schuljahr 2012/ 2013 insgesamt 355 AG
durchgeführt. Sowohl der zeitliche Umfang als auch die Dauer der Projekte
variierte. In der Regel sollten die Kinder die Gelegenheit bekommen an
mindestens zwei AG- Angeboten teilzunehmen.
Der Schwerpunkt der
AG Angebote lag in folgenden Bereichen:
Sport und Bewegung 26,5
% der angebotenen AG
Kulturelles Lernen 23,4
% der angebotenen AG
Förderangebote 11 % der angebotenen AG
Gender-/ Gruppen
oder Projekte 10,5 % der angebotenen AG
Projekte zum
sozialen Lernen 4,2 %
der angebotenen AG
Sonstige 24 % der angebotenen AG
Die Auswahl, an
welcher AG teilgenommen wurde, lag zum größten Teil bei den Kindern selbst. Die
Anmeldung dafür wurde aber auch in Abstimmung mit den Eltern vorgenommen. Die
Teilnahme an einer AG bestand zur Sicherung einer Kontinuität über einen
längeren Zeitraum.
Aus den Mitteln der
individuellen Förderung konnten in den OGS gezielte Projekte zu den Bedarfen
der Kinder angeboten werden. Hierzu wurde von jeder Schule ein Bericht
vorgelegt, der die Bedarfe beschreibt
und die durchgeführten Projekte darstellt.
Neben den AG
Angeboten sind die täglichen Bewegungsangebote und die selbst gestaltete
Freizeit von großer Bedeutung. Diese ist allerdings bei einem fest eingeteilten
Tag mit Schulvormittag, Mittagessen, Lernzeit und AG Angebot teilweise
sehr eingeschränkt.
Lernzeitorganisation
Das Thema
Lernzeiten spielt in den OGS eine wichtige Rolle. Alle Schulen im Zusammenspiel
mit den OGS haben eigene Konzepte und entwickelt und arbeiten stetig weiter an
dem Thema. In der inhaltlichen Auseinandersetzung wie die Lernzeiten
miteinander gestaltet werden sollen, ist der regelmäßig Austausch von großer
Bedeutung. Gerade der Austausch und die Informationsweitergabe an die Eltern
sind von großer Bedeutung.
Von diesen wurden
oftmals noch die Erwartung und der Wunsch geäußert, die Lernzeiten in der OGS
als Hausaufgabenhilfe für das einzelne Kind zu gestalten. Dies führte mitunter
zu einer Unzufriedenheit bei den Eltern, insbesondere dann, wenn Kinder mit
unfertigen oder fehlerhaften „Hausaufgaben“ nach Hause gingen.
Hier ist die Schule
gefordert, das konfliktträchtige Feld „Hausaufgaben“ mit allen Beteiligten zu diskutieren und das
eigene schulische Konzept transparent und fundiert darzustellen.
Allen OGS war es
weiterhin wichtig, mit den vorhandenen Ressourcen, möglichst kleine (Ø 10-15
Kinder) Lernzeitgruppen zu bilden. Diese fanden zum größten Teil in den
Klassenräumen der Kinder statt.
Nach Möglichkeit
begleitete und betreute immer die gleiche Person eine Lernzeitgruppe.
Je nach Bedarf
gelang einigen OGS auch der Einsatz von zwei Personen. Insgesamt betrachtet war
in der Lernzeitbegleitung das meiste Personal eingesetzt.
Trotz des
intensiven Personaleinsatzes kann eine intensive Einzelförderung nicht
gewährleitet werden, sie ist auch nicht die Aufgabe der OGS, auch wenn die
Erwartung vieler Eltern eine Andere ist.
Der Einsatz der
Lehrerstunden erfolgte überwiegend im Rahmen der Gestaltung der Lernzeiten und
dabei insbesondere für individuelle Förderangebote.
Die angebotenen Arbeitsgemeinschaften decken ein weites Spektrum ab und
werden von den Kindern gerne angenommen. Sie greifen die Wünsche und Bedarfe
der Kinder auf.
Die Lernzeit nimmt einen großen Stellenwert in der Arbeit der OGS ein.
An jedem Standort werden die zu Grunde liegenden Konzepte stetig
weiterentwickelt.
Die Zusammenarbeit
mit den Erziehungsberechtigten ist für die Gestaltung einer nachhaltigen
Bildungsarbeit von großer Bedeutung. Auch wenn diese nicht den Schwerpunkt der
Arbeit bildet, ist das Ziel aller OGS eine gute Zusammenarbeit zum Wohle des
Kindes zu erreichen.
Im Sachbericht
wurden im Rahmen einer tabellarischen Übersicht verschiedene Angebotsarten in
der Zusammenarbeit aufgelistet. Dabei wird unterschieden nach:
In allen OGS
erhielten die Eltern weitergehende individuelle Unterstützungsangebote.
Die Mitarbeiter der
OGS sind für viele Eltern die erste Anlaufstelle und es ergeben sich in den
unterschiedlichsten Situationen immer wieder Gesprächssituationen.
Dies führte dazu,
dass sich das Vertrauensverhältnis stetig weiterentwickelte und die Eltern auch
mit vielen unterschiedlichen Fragen an die OGS heran traten. So nahm auch die
Beratung zum Bildungs- und Teilhabepaket trotz der Unterstützung durch die
Schulsozialarbeit immer noch einige Zeit in Anspruch. Dies wurde darauf
zurückgeführt, dass die bestehenden Vertrauensverhältnisse auch weiter genutzt
werden, war aber auch dem Umstand geschuldet, dass die SchulsozialarbeiterInnen
nicht täglich an einem Standort anwesend sein konnten. Diese nur tageweise
Anwesenheit erforderte einen hohen Abstimmungsbedarf zwischen den
Schulsozialarbeiterinnen und den Mitarbeiterinnen der OGS.
In den meisten OGS
fanden auch Gespräche statt, in denen Eltern je nach Situation und Bedarf an
andere Stellen weiter vermittelt wurden (ASD, Psych. Beratungsstellen,
Krisenintervention § 8a SGB VIII).
Hierbei kommt der
OGS in der Regel zu Gute, dass sich über den regelmäßigen Austausch ein
Vertrauensverhältnis entwickelt hat, so dass die Eltern offen mit den
Mitarbeitern reden.
Entwicklungsgespräche über Kinder fanden an allen Standorten
statt. Diese wurden, je nach Bedarf, in den regelmäßig stattfindenden
Teamsitzungen durchgeführt und das weitere Vorgehen wurde miteinander
abgestimmt. Eine große Anzahl der OGS hat entsprechend dem Bedarf weitere Partner
in diese Gespräche mit eingebunden.
Die
Entwicklungsgespräche waren und sind auf jeden Fall für die OGS ein wichtiger
Bestandteil ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit.
In allen OGS wurden
den Eltern Gruppenangebote
unterbreitet. Hierbei handelte es sich um regelmäßige Aktionen wie Elterncafé,
Elternfrühstück und Gesprächskreise bis hin zu gemeinsamen Einzelaktionen
(Spielnachmittage, Kochaktionen. Gemeinsame Aktionen, bei denen Eltern sich für
einen bestimmten Anlass kurzfristig engagierten, kamen in der Regel gut an.
Zur Information der Eltern wurden
hauptsächlich die üblichen Aushänge und das Verteilen von Flyern oder
Elternbriefen eingesetzt. Vereinzelt wurden auch Elternabende angeboten. Der
größte Teil der Informationen erfolgte im persönlichen Gespräch („Tür- und
Angelgespräche“).
An 15 OGS bestand
ein Elternrat, der in die unterschiedlichsten Planungen und Entscheidungen
eingebunden war. Weitere Elternbeteiligung
erfolgte größtenteils im Rahmen gemeinsamer Aktionen und Feste (s.o.).
Die Zusammenarbeit mit Eltern wird als wichtig und konstruktiv angesehen
und durchgängig als positiv und vertrauensvoll empfunden. Die Mitarbeiter sind
für Eltern in vielen Fragen die ersten Ansprechpartner, an die man sich wenden
kann. Die Verankerung und die weitere Vernetzung im Stadtteil ist ein
gewinnbringender Aspekt. In OGS in Stadtbezirken mit besonderen
Belastungsfaktoren nimmt die Elternberatung einen großen Stellenwert ein. Der
Bedarf an einer Ausweitung der zeitlichen Ressourcen und der räumlichen Kapazitäten
wird an diesen Standorten verstärkt wahrgenommen.
Eine Aussage, die
für alle OGS Standorte allgemeine Gültigkeit hat, ist kaum zu treffen, da die
Bedingungen von Schule zu Schule sehr stark voneinander abweichen. Die
Ausweitung der Betreuungsplätze in der OGS stellt hohe Anforderungen an die
räumliche Ausstattung der OGS. Die Stadt trägt diesem Umstand seit Gründung
Rechnung und erweitert im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten die räumlichen
Ressourcen an den Schulen. Mit den im Schuljahr 2012/ 2013 realisierten
baulichen Veränderungen konnte an diesen Standorten eine spürbare Entlastung
erreicht werden. Es gibt aber nach wie vor noch einige Standorte, an denen die
räumliche Situation als nicht passend empfunden und weiterhin ein dringlicher
Handlungsbedarf gesehen wird.
In der jeweiligen
Bedarfsabfrage der Betreuungsplätze für das darauf folgende Schuljahr, werden
die Schulen aufgefordert anzugeben, ob der angemeldete Betreuungsbedarf in den
vorhandenen Räumlichkeiten gedeckt werden kann. Dies führt dazu, dass an den
meisten Standorten Klassenräume im Ganztag genutzt wurden. Diese Räumlichkeiten
sind für freizeitpädagogische Aktivitäten allerdings nicht immer geeignet. So
muss an jedem OGS Standort regelmäßig miteinander nach Lösungen gesucht werden,
wie die ganztägige Betreuung und Bildung in den Schulen im bestehenden Rahmen
den kindlichen Bedürfnissen entsprechend gestaltet werden und die
multifunktionale Nutzung der Räume optimiert werden kann.
Für die im
Schuljahr 2012/ 2013 rechnerisch gebildeten 96 OGS Gruppen standen nach
Rückmeldung aus den Sachberichten 82 Gruppenräume zur Verfügung. Diese etwas
geringere Anzahl als im Vorjahr kam durch eine differenzierte Zählweise zu
Stande. Die Standorte, die weniger Räume angaben, hatten nicht weniger Raum.
Teilweise sind sogar dort Räume durch Umbauten hinzugekommen.
Von den 82
Gruppenräumen wurden 33 in Doppelnutzung als Klassen- und als Gruppenraum
genutzt.
Neben den für die
Gruppen bestehenden Räumen wurden an allen OGS die weiteren Räumlichkeiten der
Schule auch im Nachmittagsbereich genutzt. Darunter fielen zunächst einmal die
Klassenräume, die im Rahmen der Lernzeitbegleitung genutzt wurden. Soweit an
der Schule vorhanden, wurden die Funktions-/ Fachräume durch die OGS in Anspruch
genommen (Computerräume, Schulbibliothek, Musikraum,…). Für den Freizeitbereich
wurden insbesondere die Schulhöfe und eventuell vorhandene Pausenräume und
Turnhalten genutzt.
Für die
unterschiedliche Nutzung im Vormittag als Klassenraum und im Nachmittag zur
Gestaltung der Freizeit werden die Räume jedoch von vielen als nur
eingeschränkt bedarfsgerecht eingeschätzt.
Gerade in OGS
Standorten mit „kleinen Schulgebäuden“ und an Standorten mit einer sehr hohen
Teilnehmerzahl, stellen die räumlichen Ressourcen eine große Herausforderung
dar.
Als besondere
Bedarfe wurden in Bezug auf die Räumlichkeiten folgende Bewertungen gegeben:
Aufgrund der
alltäglichen Arbeit ergeben sich besondere Bedarfe in folgenden Bereichen:
Auch wenn die Schulgebäude grundsätzlich ausreichend Raum bieten, so
stellt die ganztägige Nutzung der Räumlichkeiten eine Herausforderung an die
Gestaltungsweise und Nutzungsart, um den Bedarfen der Kinder, die sich den
ganzen Tag im Gebäude aufhalten, gerecht zu werden. Dies erfordert auch
weiterhin große Anstrengungen aller Beteiligten, damit die Schule zu einem Haus
des Lebens und Lernens wird.
Im Schuljahr 2012/
2013 konnte in fast allen OGS, Personal gemäß den Remscheider
Qualitätsstandards eingesetzt werden. Je Gruppe stand in der Regel eine
qualifizierte Gruppenleitung im Umfang von 25 Stunden und 1 Ergänzungskraft im
Umfang von 10 Stunden zur Verfügung.
Bei den
Gruppenleitungen der OGS besteht eine relativ geringe Fluktuation. Die meisten
Team-/ Gruppenleitungen sind bereits seit längerer Zeit an der gleichen OGS
tätig. Diese große personelle Kontinuität fördert die inhaltliche
Weiterentwicklung der OGS. Eine Fluktuation von Gruppenleitungen kann jedoch
kaum aufgefangen werden, da es immer schwieriger wird, offene Stellen
qualifiziert neu zu besetzen. Dies führte auch dazu, dass
Gruppenleitungsstellen nicht besetzt werden konnten.
Beim Einsatz der
Ergänzungskräfte muss die OGS eine große Flexibilität zeigen, um mit den
bestehenden finanziellen Ressourcen den Personalbedarfen am Standort gerecht zu
werden. Wo jedoch kein qualifiziertes Personal im vorgeschriebenen Umfang
eingesetzt wird/ werden kann, setzen die Einrichtungen verstärkt auf den
Einsatz von Ergänzungskräften.
In den
Rückmeldungen zu den Verwendungsnachweisen wurde bei den betreffenden OGS auf
diesen Umstand hingewiesen. Aufgrund des auf dem Arbeitsmarkt herrschenden
Personalmangels, war ein kurzfristiger Ausgleich kaum zu bewerkstelligen.
Der zeitliche
Umfang des Personaleinsatzes ging im Schnitt über den Umfang von 25 Stunden
hinaus. An 10 Standorten hatte die Teamleitung der OGS eine Vollzeitstelle. An
vielen weiteren OGS Standorten arbeitete die Gruppenleitung mehr als 30 Stunden
in der OGS.
Dieser erhöhte
Stundenanteil der Teamleitungen ermöglicht einen besseren Austausch und eine
bessere Verzahnung mit der Schule.
Der Bedarf,
Vollzeitstellen in der OGS zu schaffen, wird von allen OGS gesehen. Die
bestehenden finanziellen Rahmenbedingungen reichen jedoch hierzu nicht aus.
Von den Trägern
wurden auch weiterhin umfangreiche Qualifizierungsangebote durchgeführt.
Die Einschätzung
der Bewertung der Personalsituation war grundsätzlich eher positiv. Dies bezog
sich auf die Zusammenstellung des Teams und die Arbeit vor Ort. Oftmals wurde
das besonders hohe Engagement der Mitarbeiter aufgeführt.
Auch wenn die
meisten OGS eine grundsätzlich positive Einschätzung der Personalsituation abgaben,
so wurde doch eine deutlich bessere Personalausstattung aufgrund der
Aufgabenfülle als erforderlich angesehen.
Der Bedarf
verstärkt qualifiziertes Personal einzusetzen wird vor allem vor dem
Hintergrund der zunehmenden Anzahl von Kindern mit besonderen Bedarfen gesehen.
Hierbei handelt es sich nicht nur um Kinder mit festgestelltem
sonderpädagogischem Förderbedarf. Der Bedarf in Kleingruppen mit qualifiziertem
Personal gezielte Angebote durchzuführen erstreckt sich auf alle Schulen, ist
aber bei der Personalsituation nur kaum zu verwirklichen.
Die Darstellung der personellen Ressourcen in den Sachberichten weist
über alle Einrichtungen hinweg auf den Umstand hin, dass Quantität und Qualität
für die gesteigerten Ansprüche als nicht ausreichend angesehen werden. So wird
ein weitaus höherer Bedarf gesehen, als er mit den bestehenden Ressourcen
geleistet werden kann.
Die Notwendigkeit die Stundenkontingente der
MitarbeiterInnen zu erhöhen wird als elementar angesehen, um die Qualität im
Offenen Ganztag auch weiterhin sicherstellen zu können.
Insgesamt bleibt festzustellen, dass die
OGS-Finanzierung in
Remscheid im NRW-Vergleich zwar im unteren Mittelfeld liegt, dennoch wegen der
durch HSP „eingefrorenen“ Mittel und einem weiteren Ausbau von Plätzen nur
einen begrenzten Qualitätsausbau zulässt. Auch eine Entlohnung des
Trägerpersonals analog tariflich Beschäftigter lässt sich von den Trägern kaum
realisieren.
Im Vergleich mit anderen Städten ist für Remscheid
unbedingt die hohe Ausbauquote zu berücksichtigen, die von den OGS-Trägern
jahrelang mit hohem Engagement geleistet wurde und wird.
Im Schuljahr
2012/2013 wurde in 12 OGS das Essen frisch vor Ort zubereitet. In neun OGS gab
es eine Warmverpflegung, wobei 3 dieser OGS das Essen von anderen OGS
angeliefert bekamen und die anderen sechs OGS von einem lokal ansässigen
Caterer.
Die verbliebenen
OGS boten eine Mischküche bestehend aus frisch aufbereiteter Tiefkühlkost
verbunden mit Ergänzungen von frischen Lebensmitteln an.
23 OGS meldeten
zurück, dass alle Kinder am
gemeinsamen Mittagessen teilnahmen. Bei zwei OGS nahm nur ein kleiner Teil der
angemeldeten Kinder nicht am Mittagessen teil. Das bedeutet gegenüber dem
Vorjahr einen weiteren Zuwachs. Die Teilnahme an der gemeinschaftlichen
Mittagsverpflegung wurde von einem Träger mit allen Elternvertretungen
besprochen und es wurde gemeinsam beschlossen, eine Teilnahme aller Kinder zu
verwirklichen.
Der Anteil der
Kinder, die im Rahmen des BuT Leistungen zur Teilhabe am Mittagessen erhalten
haben, lag bei ca. einem Drittel aller Kinder (insgesamt 714)
Die Essensangebote
berücksichtigten an allen Standorten spezifische Besonderheiten, die sich durch
religiöse Gründe, aber auch für Allergiker ergaben.
Viele der OGS
berücksichtigten bei der Auswahl und Gestaltung des Mittagessens die
Ernährungsgrundsätze nach „OPTIMIX oder der Ernährungspyramide.
In Ergänzung zum
regulären Mittagessen gab es an allen Schulen Obst und Rohkost sowie regelmäßig
frei verfügbare Getränke. An 16 OGS gab es auch das Angebot eines gesunden
Frühstücks.
Die erforderlichen
Hygieneschulungen und -standards wurden nach Bestätigung durch den/ die Träger
eingehalten.
Die Verpflegung aller Kinder
als pädagogisch gestaltetes Angebot nimmt eine wichtige Rolle in den OGS ein.
Ziel aller Angebote ist es, den Kindern eine gesunde und ausgewogene Ernährung
anzubieten. Dieses Ziel konnte an den Remscheider OGS verwirklicht werden.
24 von 25 OGS gaben
an, dass im Rahmen der Entwicklung des AG- Angebotsprogramms die Kinder
beteiligt wurden. Ihre Wünsche wurden in unterschiedlicher Form erhoben und bei
der Auswahl der Angebote auch berücksichtigt. Dies geschah teilweise im Rahmen
von schriftlichen Befragungen. An 17 OGS gab es Formen von Kinderkonferenzen,
in denen die Kinder ihre Wünsche und Belange einbringen konnten. Dort wo
Kinderkonferenzen stattfanden, wurde auch stetig daran gearbeitet, diese in die
Verantwortung der Kinder zu übergeben.
Als weitere
Bereiche der Mitwirkung von Kindern wurde von allen OGS das Aufgreifen von
Kinderwünschen beim Mittagessen aufgeführt. Außerdem wurde im unterschiedlichen
Umfang versucht, Kinderwünsche bei der Gestaltung und Ausstattung der
Räumlichkeiten zu berücksichtigen. Hier bestand allerdings bei vielen OGS eine
Einschränkung, weil die flexible Gestaltung und die Veränderbarkeit von Räumen
nur zum Teil gegeben waren..
Die Partizipation von Kindern schlägt sich als Querschnittsthema in
verschiedenen Bereichen nieder. Das Prinzip der Beteiligung von Kindern spielt
im Offenen Ganztag eine wichtige Rolle.
[1] Hier wird noch der Begriff „sonderpädagogischer Förderbedarf“ und nicht „sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf“ verwendet, da dieser Begriff im Schuljahr 2012/ 2013 noch Verwendung gefunden hat.
keine
entfällt
Mast-Weisz
Oberbürgermeister