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Name: | 15/0506 | ||
Art: | Mitteilungsvorlage | ||
Datum: | 28.10.2014 | ||
Betreff: | Einsatz von LED-Leuchtmitteln in öffentlichen Gebäuden |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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![]() | Mitteilungsvorlage 167 KB |
Die nachfolgende Information wird zur Kenntnis genommen.
Bislang ist in keinem städtischen Gebäude die Nutzbeleuchtung
großflächig auf LED-Technik umgestellt worden.
In besonders prädestinierten Teilbereichen wurde Effektbeleuchtung auf
diese Technik umgestellt. So wurden im Teo Otto Theater im Zuge der
abgeschlossenen Sanierung 5 Hochleistungsstrahler durch LED-Technik ersetzt. Im
Bereich der Kindertageseinrichtungen werden Lichtschienensysteme entsprechend
ausgestattet. Energiesparlampen werden nach Erfordernis durch LED-Leuchtmittel
ausgetauscht. Im Bereich der Gebäudeaußenbeleuchtung kommen im Austausch
ebenfalls nur noch LED-Strahler zu Einsatz.
Der Grund für diese Maßnahmen liegt weniger in der Energieeinsparung
als vielmehr in der deutlich höheren Standzeit der Leuchten gegenüber
herkömmlichen Leuchtmitteln und den daraus resultierenden Einsparungen für den
Lampentausch.
Die letzte große Sanierungsmaßnahme der Beleuchtungstechnik liegt ca.
1 Jahr zurück. 2013 sollte die vierzig Jahre alte Technik im
Gertrud-Bäumer-Gymnasium ausgetauscht werden. Im Zuge der Planung wurden
Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt, um den Einbau der LED-Technik zu
rechtfertigen. Ausgangspunkt war eine vorhandene Klassenraumbeleuchtung,
bestehend aus 2 Lichtbändern mit jeweils fünf 2-lampigen 58 W-Leuchten in
herkömmlicher T8-Leuchtstofflampentechnik und konventionellen Vorschaltgeräten.
Die Systemleistung pro Lampe betrug 78 W, die Systemleistung der Beleuchtung im
Klassenraum insgesamt 1560 W. Zur Auswahl standen die heute noch übliche
35W-Leuchtstofflampe in T5-Technik mit einer Systemleistung von 39 W und die
LED-Technik mit einer Systemleistung von 45 W, mit einer etwas höheren
Lichtausbeute. Aufgrund von Beleuchtungsstärke und Gleichmäßigkeit sind drei
Lichtbänder mit jeweils fünf 1-lampigen Leuchten mit Hochglanzspiegelraster
erforderlich. Daraus ergibt sich pro Klassenraum eine Systemleistung von 585 W
bei T5-Leuchten und 675 W bei LED-Leuchten.
Die Berechnung kam damals bei einer angenommenen Jahresnutzungsdauer von
1000 h und einer Anlagennutzungsdauer von 20 Jahren zu folgendem Ergebnis für
die jährlichen Gesamtkosten (Investition, Wartung u. Lampentausch,
Energie): T8 14.046,- €/a ; T5 7.732,- €/a ; LED 8.637,-€/a
In den Kosten der LED-Technik war bereits eine Förderung von 40% im Rahmen des Förderprogramms
„Klimaschutztechnologien bei der Stromnutzung berücksichtigt.
Die Entscheidung konnte unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nur zu
Gunsten der T5-Technik getroffen werden.
Erkenntnisse über Einsparungen durch die LED-Technik liegen im Detail
bislang nicht vor.
Um Grundlagendaten für zukünftige Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu
erhalten, wurden im Gertrud-Bäumer-Gymnasium im Zuge der Sanierung vier
gleichartige Klassenräume mit unterschiedlichen Systemen und der Möglichkeit
zur separaten Verbrauchsmessung
ausgestattet:
1 Klassenraum T5 mit normaler Lichteinschaltung über Lichtschalter.
1 Klassenraum T5 mit Lichteinschaltung über Präsenzmelder.
1 Klassenraum T5 mit Lichteinschaltung über Präsenzmelder und
außenlichtabhängiger Steuerung.
1 Klassenraum LED mit Lichteinschaltung über Lichtschalter.
Erste belastbare Auswertungen werden Anfang 2015 zur Verfügung stehen.
Andere Sanierungsmaßnahmen sind allerdings bezifferbar.
Dazu zwei Beispiele:
Gertrud-Bäumer-Gymnasium:
Maßnahme: 2013
Austausch der Beleuchtung in allen Klassen und Nebenräumen
Gesamtverbrauch: vorher 105.000 kWh/a
nachher
80.000 kWh/a.
Energieeinsparung: 25.000
kWh/a
CO2 – Reduzierung: 280
Tonnen (gesamt über die Lebensdauer)
vermiedene Kosten: 5.000 €/a
Sporthalle Hackenberg
Maßnahme: 2010
Austausch der Beleuchtung in der Dreifachhalle und
Erneuerung
der Lüftungstechnik (inkl. Hocheffizienzmotoren)
Gesamtverbrauch: vorher 179.000 kWh/a
nachher
90.000 kWh/a.
Energieeinsparung: 89.000
kWh/a
CO2 – Reduzierung: 1.000
Tonnen (gesamt über die Lebensdauer)
vermiedene Kosten: 17.800 €/a
Seit Umsetzung des „Konjunkturpaketes 2“ im Jahre 2008 ergibt sich
folgendes Bild für den Stromverbrauch aller kommunalen Liegenschaften:
Verbrauch: 2008 9.196.000 kWh/a
2012
7.987.000 kWh/a
Energieeinsparung: 1.209.000
kWh/a
CO2 – Reduzierung: 677
Tonnen/a
vermiedene Kosten: 241.000
€/a
Grundsätzlich wird nur die Technik geplant
und zur Ausführung gebracht, die sich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
darstellen lässt. Dazu werden wie vor beschrieben die jährlichen Gesamtkosten
unter Berücksichtigung der Investitions-, Instandhaltungs-, Wartungs- und
Energiekosten zu Grunde gelegt. Das System mit den günstigsten Kosten kommt zu
Einsatz. Wo möglich, werden Fördermittel in Anspruch genommen, um der jeweils
effizienteren, aber noch kostenintensiveren Technik den Vorzug zu geben.
Zurzeit kommt der Einsatz von LED-Technik
in folgenden größeren Maßnahmen zur Ausführung:
Schulzentrum
Klausen:
Aufstockung
der naturwissenschaftlichen Räume.
Es
werden 3 Klassenräume ausgestattet.
Sporthalle West:
Austausch der Metalldampflampen in der
Halle und über der Tribüne.
Gefördert durch das Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen des Förderprogrammes
„Klimaschutztechnologien bei der Stromnutzung“.
Einbau von effizienten LED-Leuchten mit
Tageslicht- und Präsenzsteuerung.
Energieeinsparung: 53.780
kWh/a
CO2 – Reduzierung: 635 Tonnen (gesamt über die Lebensdauer)
Als Grundlage für die allgemeine
Maßnahmenplanung der kommenden Jahre werden Anfang 2015 etwa 100
energierelevante Gebäude unter Federführung des kommunalen Energiemanagements
einer energetischen Zustandserfassung unterzogen.
Dabei handelt
es sich um ein Projekt, dass ebenfalls durch das Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen des Förderprogrammes
„Klimaschutz in eigenen Liegenschaften" gefördert wird.
Auf Grundlage
des Datenbestandes des kommunalen Energiemanagements und örtlicher Begehungen
werden dabei die Gebäude unter energetischen, baulichen und technischen
Gesichtspunkten durch ein externes Unternehmen begutachtet. Es werden für jedes
Objekt Maßnahmenkataloge zur Reduzierung der Energieverbräuche erstellt. Ebenso
werden die Wirtschaftlichkeit und der CO2-Minderungseffekt der
Maßnahmen dargestellt. Die Maßnahmen für
10 Gebäude werden zusätzlich in einer Feinanalyse vertieft und im Detail
geplant.
Es kann davon
ausgegangen werden, dass in diesem Zuge auch etliche Beleuchtungsanlagen in
Schulen und Verwaltungsgebäuden in LED-Technik als zukünftige Maßnahmen benannt
werden.
Die Ergebnisse
werden in die Maßnahmenplanung des Gebäudemanagements einfließen.
keine
entfällt
Mast-Weisz
Oberbürgermeister