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Name: | 15/2392 | ||
Art: | Mitteilungsvorlage | ||
Datum: | 25.04.2016 | ||
Betreff: | Strukturelle Veränderungen im Remscheider Bildungsnetzwerk |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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![]() | Mitteilungsvorlage 316 KB | |
![]() | Entwurf Leitgedanken_ 2010-04-14 74 KB |
Die nachfolgende Information wird zur Kenntnis genommen.
Bildungsstadt Remscheid
Bildung ist ein für die kommunale Entwicklung unter verschiedenen
Aspekten wichtiger Faktor. Legt man den Lebensweg einer Einwohnerin oder eines
Einwohners zugrunde, beginnt Bildung mit der frühkindlichen Förderung in der
Familie und in Einrichtungen. Der Begriff umfasst zentral die Schule als
staatliches Bildungssystem, findet aber schon im Schulalter Ergänzungen durch
Angebote der (freien) Jugendhilfe, der kulturellen und der non-formalen
Bildung. Im Übergang zum Arbeitsleben gewinnen die Berufsausbildung und die
Weiterbildung an Bedeutung, die den Lebensweg mit beruflich nutzbarer Bildung
und mit Angeboten für die Freizeit bis in den Ruhestand begleiten. Spätestens
im Erwachsenenalter gewinnt der ökonomische Aspekt an Bedeutung. Eine solide
Bildung ist die Grundlage für eine qualifizierte Tätigkeit, auch zum Nutzen der
hiesigen Unternehmen. Und eine gute Vernetzung der vielen Bildungsakteure zu
verschiedenen Themenbereichen kann mithelfen,
Remscheid als Bildungsstadt zu etablieren.
Vorgeschichte
Seit 2009 existiert zwischen der Stadt Remscheid und dem Land NRW ein
Kooperationsvertrag zu einem regionalen Bildungsnetzwerk. 2010 wurde im FD 2.40
ein Bildungsbüro eingerichtet, paritätisch besetzt mit einer Lehrerstelle des
Landes NRW und der Geschäftsführung durch die Kommune.
Es gab einen Lenkungskreis mit Vertretern des Landes, aller Schulformen,
sowie kommunaler Vertretungen der Elementarbildung, der Jugendhilfeplanung, der
Weiterbildung und der Schulverwaltung. Es wurden Bildungskonferenzen zur
Erarbeitung eines Leitbildes[1]
(Bildung findet Stadt) und zur Sprachförderung durchgeführt. Weitere
Aktivitäten hatten ihre Schwerpunkte im schulischen Bereich.
2013 wurde das Bildungsbüro mit der neu gegründeten kommunalen
Koordinierungsstelle Übergang Schule – Beruf zusammengelegt. Dabei wurde die
kommunale Stelle auf 20 % der vormaligen Arbeitszeit reduziert.
2014 ergab die turnusmäßige Evaluation des Landes, dass Bildungsnetzwerk
und Bildungsbüro in der Öffentlichkeit nicht ausreichend wahrgenommen wurden
und dass das Lenkungsgremium in der Kommune nicht ausreichend verankert war.
Als Konsequenz wurde die Notwendigkeit einer Neuverortung im Lenkungskreis
formuliert.
Im Verwaltungsvorstand wurde etwa zeitgleich das Thema Bildung als ein
Zukunftsthema für die Remscheider Entwicklung benannt.
Mit Unterstützung der Bertelsmann-Stiftung absolvierte der ehemalige
Lenkungskreis im Spätsommer 2015 einen Workshop zur Neuausrichtung des
Bildungsnetzwerks, um die Grundlagen für eine kommunal gut verankerte
Bildungslandschaft zu erarbeiten. Es
wurde eine neue Struktur entwickelt, die das Bildungsnetzwerk neu justierte,
ohne die im Vertrag mit dem Land vorgesehenen Gremien aufzugeben.
Struktur und Methode
Dazu wurde eine neue Gremien- und Arbeitsstruktur vorgeschlagen und die
Methode der wirkungsorientierten Zielsystematik[2]
zugrunde gelegt. Mit Hilfe dieser Methode lassen sich – getragen von einer
allgemeinen Zukunftsvision – eine an Wirkungen orientierte Zielsystematik
aufbauen und konkrete Maßnahmen ableiten. Dabei werden die einzelnen kommunalen
Hierarchieebenen innerhalb dieser Systematik entsprechend berücksichtigt. So
lässt sich der Prozess (Planung, Umsetzung und Evaluation der jeweiligen
Maßnahme) leicht steuern; es ist jederzeit ein Überprüfen und Nachjustieren
möglich. Die Methode erlaubt die Beteiligung vieler Menschen an der
Zielformulierung, wodurch sich die Verantwortungsgemeinschaft innerhalb der
kommunalen Bildungslandschaft vergrößert, was als zusätzliches Erfolgskriterium
gewertet wird.
Die Vielfalt im Bildungsbereich wird verantwortet in der Kommune, auf
Landesebene und durch die in unterschiedlichen Wohlfahrtsverbänden
organisierten freien Träger. Darum setzt sich der Lenkungskreis zusammen
aus den Verantwortungsträgern im Verwaltungsvorstand der Stadt Remscheid, aus
den Regionalkoordinatoren der Bezirksregierung für die Schulen, aus einem
Vertreter der Wohlfahrtverbände und aus einem Vertreter der Stiftungen. Hier
werden wichtige Schwerpunkte für die kommunale Bildungsarbeit festgelegt
(Entwicklungsbereiche), die
entsprechenden Leitziele formuliert und die notwendigen Ressourcen – in
personeller und sächlicher Hinsicht – zur Verfügung gestellt. Es geht hier
nicht um zusätzliches Personal, sondern um Stärkung der kommunalen
Verantwortungsgemeinschaft und damit um die gute Zusammenarbeit aller
Beteiligten im Netzwerk.
Die Basis dieser Verantwortungsgemeinschaft bildet wie bisher die Bildungskonferenz.
Sie besteht, je nach Thema variierend, aus ca. 70 Vertreterinnen und Vertretern
aller Bildungsakteure. Sie entwickeln eine Vision davon, welche Erfolge die
Bildungsarbeit in den einzelnen Entwicklungsbereichen mittel- und langfristig
erzielen soll. Beispiel: Wie gestaltet sich die Integration der
Neuzugewanderten durch die Bildungsarbeit in 10 Jahren? Die von den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern der BK formulierten visionär geprägten Ziele
und Maßnahmen werden von einem weiteren Steuerungsgremium, der vom
Entwicklungsbereich abhängigen Strategiegruppe, sortiert und mittels
einer speziellen Methode differenziert aufbereitet. Es wird ein erster
Management- und Ressourcenplan erstellt, auf dessen Basis der Lenkungskreis
entscheiden kann, welche Maßnahmen zukünftig in Remscheid weiter verfolgt und
umgesetzt werden können / sollen. Dieser Maßnahmenkatalog wird anschließend
wieder in die Bildungskonferenz zurückgespiegelt, wo einzelne Arbeitsgruppen
beginnen, die Umsetzung der geplanten Maßnahmen voranzubringen. Die
Arbeitsgruppen formulieren zu den entsprechenden Maßnahmen Detailziele und
Erfolgsindikatoren und arbeiten auf der operativen Ebene zu klar umrissenen
Handlungsfeldern. Beispiele: Sprachlernangebote und Beratung; Beratung und
Unterstützungsangebote zur schulischen Integration; (berufliche)
Qualifikationen und Qualifizierungen von Neuzugewanderten …
Eine Mittlerposition zwischen den Schlüsselpersonen in den Strategiegruppen
und dem Lenkungskreis nimmt die sog. Kerngruppe ein. Sie besteht aus
fünf Personen, die die „Bildungskernbereiche“ Schule, Jugendhilfe,
Weiterbildung und Bildungsbüro vertreten. Sie legt Grundlagen für den Aufbau
eines Bildungsmonitorings und eines Bildungsmanagementplanes und bereitet
Entscheidungen des Lenkungskreises vor.
Das aus 3 Personen (mit einem Stellenanteil von insgesamt 1,15 VZÄ)
bestehende Bildungsbüro koordiniert die verschiedenen Arbeitsgremien und
begleitet den Auf- und Ausbau des Netzwerkes mit den anfallenden operativen
Aufgaben. Dazu gehören das Bildungsmonitoring, die Bildungsmanagementplanung,
die Strategieplanung und Projektbegleitung.
Organigramm
des Remscheider Bildungsnetzwerks
Der Lenkungskreis hat in seiner konstituierenden Sitzung drei Entwicklungsbereiche
beschlossen, denen sich die Bildungsakteure in Remscheid aktuell widmen:
Dieses Thema hat auf Grund der aktuellen
Flüchtlingssituation oberste Priorität und soll in der nächste
Bildungskonferenz behandelt werden.
Hier hat sich bereits eine Arbeitsgruppe
gebildet, die städteübergreifend tätig ist.
Es existiert bereits eine Strategiegruppe
aus Schlüsselpersonen.
keine
entfällt
In Vertretung
Thomas Neuhaus
Beigeordneter
Mast-Weisz
Oberbürgermeister